Acrylic Pouring auf Objekten
In diesem Beitrag zeigen wir euch, worauf ihr beim Acrylic Pouring auf Objekten und Gegenständen achten solltet und welchen Einfluss die verschiedenen Oberflächeneigenschaften der Objekte auf eure Acrylic Pourings haben können. Welches sind die Schwierigkeiten und mit welchen Produkten und Materialien gelingen eure Objekt-Pourings am besten? Wir haben alle Antworten für euch!
Table of Contents
Welche Objekte eignen sich fürs Acrylic Pouring?
Grundsätzlich gilt: Du kannst fast alles bepouren wonach dir gerade ist. Damit du aber auch ein gutes Ergebnis bekommst, solltest du die unten stehenden Punkte berücksichtigen. Und wie immer gilt auch hier: Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Bei allen Gegenständen die du bepourst achte darauf, dass sie einen festen Stand haben, nicht umkippen können und das sie nicht in ihrer eigenen Farbe stehen! Du kannst Becher zur Hilfe nehmen und deinen Gegenstand auf die Becher stellen oder wenn es das Material hergibt, Pinnwandnadeln als «Füsse» benutzen. Die Pinnwandnadeln auf der stehenden Seite, gleichmässig anbringen und dein Gegenstand bekommt einen festen Halt und steht nicht in der herunterrinnenden Farbe.
Produkte die wir für unsere Objekt-Pourings benutzen:
- Liquitex Pouring Medium
- Floetrol
- Vinylkleber
- Acrylfarben
- Silikonöl
- Epoxidharz
- Silikonformen (z.B. Totenkopf)
- Gessoboards
- Holzmaltafeln
- Plexiglas
- Weisslack
- Acryl-Klarlack
- Liquitex Gloss Varnish
- Pinnwandnadeln
- Becher
- Holzspatel
- Gummi Handschuhe
Oberflächeneigenschaften der Gegenstände
- Die Objekte sollten unbedingt frei von Staub und Fetten sein. Denn ansonsten läufst du Gefahr, dass die Farbe auf dem Gegenstand nicht hält oder sich stark verändert.
- Eine möglichst glatte Oberfläche ist von Vorteil. Kann man sich so erstmal nicht vorstellen, weil man spontan denken würde, dass auf einer groben Oberfläche die Farbe am ehesten Halt finden müsste bzw. auf einer glatten Oberfläche die Farbe «runterrutschen» müsste. Allerdings ist es so, dass auf einer groben Oberfläche, mit allfälligen Rillen und Unebenheiten, die Farbe einfach darin verschwindet – und somit auch die Effekte oder Farbverläufe. Auf einer glatten Oberfläche hingegen, bekommst du ein sauberes, ebenmässiges Farbbild.
Plexiglas
Du kannst dir das Plexiglas online bestellen oder in einem Baumarkt zuschneiden lassen und Zuhause direkt beginnen. Plexiglas hat den grossen Vorteil, dass es nicht vorbehandelt werden muss.
Holz
Beim Acrylic Pouring auf unbehandeltem Holz musst du damit rechnen, dass es die Farbe förmlich aufsaugt. Zudem kann sich die Farbe schon während des Trocknungsprozesses anfangen zu verändern. Damit dir das auf keinen Fall passiert, geben wir dir den Tipp, das Holz vorher zu lackieren. Hier musst du einfach darauf achten, den Lack gut durchtrocknen zu lassen. In welcher Farbe du dir das Holz lackierst, kannst du frei nach Lust und Laune entscheiden. Wir benutzen handelsüblichen Weisslack extra für Holz.
Wenn du dich allerdings für geschliffenes Holz entscheidest, ist ein voheriges Lackieren nicht unbedingt notwendig um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
links: Rohe Holzscheibe – weder geschliffen, noch lackiert. mitte: So lange die Farbe noch nass ist, sieht das Pouring richtig gut aus. rechts: Nach dem Trocknungsprozess sind die Farben zu einen grossen Teil in das Holz eingezogen und haben an Brillanz verloren. Die Holzstruktur ist wieder komplett zum Vorschein gekommen.
Glas
Wenn du mit Glas arbeiten möchtest, achte darauf dass du deine Farben nicht zu dünn anrührst. Ansonsten kann es passieren, dass die Farben auf deinem Gegenstand nicht haften bleiben. Das Schöne beim Acrylic Pouring auf Glas ist, dass du sofort, ohne aufwändige Vorbereitungsarbeiten, beginnen kannst, deinen Gegenstand individuell zu verschönern. Sei es eine Vase oder alte Lampenschirme – deinen Ideen sind keine Grenzen gesetzt.
Als kleiner Tipp von uns: Nimm etwas mehr Weiss dazu. Die anderen Farben kommen dadurch besser zum Vorschein und dein Gegenstand bekommt (besonders bei Lapenschirmen und beleuchteten Gegenständen) mehr Leuchtkraft und sehen nicht so dunkel aus.
links: Glaskugel mit wenig Weiss-Anteil. Die Farben wirken etwas fahl und dunkel. rechts: Glaskugel mit mehr Weiss-Anteil. Hier kommen die Farben besser zur Geltung und das Ganze wirkt insgesamt heller bzw. leuchtender.
Keramik
Ebenso ist es möglich Keramik aller Art zu bepouren. Bei Tellern beispielsweise besteht jedoch die Schwierigkeit, dass die Farbe zu fest in die Mitte läuft und sich hier ansammelt. Hierbei sind also Farben, welche nicht allzu flüssig angemischt sind zu empfehlen. Eine weitere tolle Möglichkeit ist das Acrylic Pouring auf rohen Keramik-Figuren und Objekten aller Art. Dieses Dekomaterial ist meistens etwas rauer als Geschirr. Von der Struktur her jedoch nicht ganz so grob, dass du es vorher weisseln musst. Das Verschwinden der Farbverläufe oder das Verblassen der Farben ist hier nicht so extrem wie bei Holz, allerdings saugt raue Keramik die Farbe ebenfalls etwas auf. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn das siehst du dem Endergebnis kaum noch an.
Gessoboards / Holzmaltafeln
So genannte Gessoboards oder Holzmaltafeln eignen sich ebenfalls wunderbar. Der Vorteil hier ist, dass die Boards schon weiss vorlackiert sind und du direkt anfangen kannst. Hier musst du nur darauf achten, dir genug Farbe anzurühren. Denn die Rahmen sind ca. 5 cm breit und um diese komplett mit Farbe zu bedecken, bedarf es davon etwas mehr. Ansonsten kannst du auf den Rahmen vorher auch weisse Farbe laufen lassen. Dadurch bekommst du etwas mehr Spielraum und kannst deine Farbe auch ruhig nicht durchgehend über den Rand fliessen lassen.
Gegossene Objekte aus Epoxid Harz / Resin
Wenn du etwas experimentierfreudiger bist, gibt es noch die Variante mit gegossenen Objekten aus Epoxid Harz / Resin. Hier bedarf es allerdings einer sehr guten Vorbereitung, Know-how und etwas Übung. Das Harz besteht aus zwei Komponenten die zusammen gerührt werden. Wie lange du danach Zeit hast das Harz zu verwenden, bevor es hart wird, ist je nach Hersteller unterschiedlich. So lange das Harz noch flüssig ist, kannst du es in jegliche Formen giessen, aus denen du es später gut wieder heraus bekommst. Wir persönlich bevorzugen Silikonformen, weil du das Harz hier sehr gut wieder aus der Form lösen kannst und sie danach nur kurz mit Wasser reinigen musst. Und nach 24 Stunden Trocknungszeit kannst du ohne Weiteres deinen Gegenstand aus Harz bepouren.
links: Gegossener Totenkopf aus Epoxid Harz, aufgeklebt auf eine Leinwand und anschliessend bepourt. rechts: Kleine Epoxid-Harz-Kugeln, in eine Eiswürfelform gegossen und nach dem Trocknen bepourt.
Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände
Vielleicht hast du ein kleines Schmuckkästchen, eine alte Box, ein Tablett oder kleineres Möbelstück zuhause rumstehen? Fast alles an Einrichtungsgegenständen, was dir eventuell nicht mehr gefällt, alt aussieht und einen neuen Anstrich braucht, ist für das Acrylic Pouring geeignet. Wichtig hierbei ist das Abkleben der Stellen, die nicht mit Farbe in Kontakt kommen sollen und viel Geduld bei dem Trocknungsprozess.
Beim Bepouren von Einrichtungsgegenständen kannst du sämtliche Acrylic Pouring Techniken anwenden die zu deinem Objekt passen. Ob Flip-Cup, Dirty-Pour, Puddle-Pour oder Swirl-Technik, lass deiner Kreativität freien Lauf!
Da ein solcher Gegenstand natürlich stärkerem Gebrauch ausgesetzt sein wird als ein reines Deko-Objekt, empfehlen wir handelsüblichen Acyrl-Klarlack für das Finish. Auch diesen trägst du am besten zwei mal auf. Der Gegenstand erhält dadurch einen gewissen Schutz gegenüber Gebrauchspuren, Feuchtigkeit und dem Ausbleichen.
Schritt 1: Das Abkleben der Flächen, welche nicht mit Farbe in Kontakt kommen sollen ist wichtig.
Schritt 2: Mit dem Pouring beginnen. Die Farbe auf dem Gegenstand durch langsames Kippen verteilen und anschliessend geduldig abwarten bis die Farben gut durchgetrocknet sind.
Schritt 3: Nach dem Firnissen mit Klarlack erstrahlt das Schmuckkästchen in neuem Glanz
Welche Oberflächen eignen sich eher weniger zum bepouren?
Styropor zum Beispiel lässt sich wirklich sehr schwer bepouren. Selbst nach dem dritten Mal weisseln und bepouren ist das Ergebnis immer noch verfälscht. Durch die Beschaffenheit von Styropor und der Struktur lässt es sich nur schwer mit Farbe bearbeiten. Die Struktur kommt nach jedem Trocknungsprozess wieder hervor.
Was muss ich im Anschluss beachten?
Alle Acrylic Pouring Objekte sollten zu Schutz mit einem Schlussfirnis bearbeitet werden. Zudem gewinnen die Farben dadurch wieder an Brillanz und sind vor dem Verblassen geschützt. Wir benutzen zum Auftragen des Firnis einen Silikon Make Up Schwamm. Die Objekte welche auf diese Art gefinisht werden, sind dann allerdings ausschliesslich für dekorative Zwecke geeignet. Der Schlussfirnis macht eure Gegenstände weder witterungsbeständig noch robust gegenüber Gebrauchspuren. Falls dies gewünscht bzw. notwendig ist, muss ein geeigneter Acryl-Klarlack verwendet werden. (z.B. bei Möbelstücken oder Tellern) Nur so ist dein Objekt ausreichend gegenüber Gebrauchspuren und Feuchtigkeit geschützt.
Nun wünschen wir dir viel Spass beim Ausprobieren und gutes Gelingen!
Sina Käther & Stephan Fleischer | KNIFFWERK
Hinter KNIFFWERK stehen Sina und Stephan, ein junges Paar aus Hannover. Zur Malerei sind die beiden durch geschenkte Acrylfarben gekommen. Sie haben sich dann die Frage gestellt: «Was geht eigentlich sonst noch alles mit Acryl?» Und so sind sie aufs Fluid Painting gestossen und seitdem probieren sie sich in allem aus, was ihnen dazu in die Hände fällt. Sina und Stephan ist es ein Anliegen, dass die Leute Freude an ihren Werken haben und immer wieder Neues in ihren Bildern entdecken – und sich der eine oder andere vielleicht auch zum Fluid Painting inspiriert fühlt.
Mehr erfahren über KNIFFWERK: