MARABU Alcohol Ink – Grosser Alkoholtinten Produkttest
Marabu dürfte den meisten Lesern als Hersteller von Bastelfarben und Dekorlacken bekannt sein. Nun hat der baden-württembergische Spezialist für Kreativfarben die Marabu Alcohol Inks auf den Markt gebracht. Ich durfte die Tinten für euch testen und kann schonmal vorwegnehmen: Weiterlesen lohnt sich!
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Diese Produkte durfte ich testen
Die bunten Marabu Alcohol Ink sind einzeln in 13 leuchtend, brillanten Farben erhältlich und lassen keine Wünsche offen. Dazu kommen der Extender und drei schimmernde Metallics: Gold, Silber und Bronze sowie das absolute Highlight: der Effektfarbton Diamond Sparkle.
- Ideal um Mischen, Aufhellen und wieder Ablösen von Alkohol Tinten
- Schnelltrocknend, permanent, säurefrei und mischbar
- Flaschen sind mit einer schmalen Präzisionsspitze ausgestattet
Wenn du lieber erst einmal ein paar Farben ausprobieren möchtest, empfiehlt es sich, eines der 3er-Sets Flowers oder Underwater auszuprobieren. Diese bestehen aus je drei Flaschen Alcohol Ink, einem Permanent Marker mit zwei Spitzen, fünf Bögen DIN A6 Spezialpapier sowie einer Anleitung.
- Alkoholbasierte, permanente Tinte für vielseitige Fließtechniken im Starter Set
- Geeignet für alle nicht saugenden Untergründe
- Enthält 3 x 20 ml Alcohol Ink (Magenta, Zitron, Karibik), 1 x Permanent Marker, 5 x Spezialpapier DIN A6 und Anleitung
- Alkoholbasierte, permanente Tinte für vielseitige Fließtechniken im Starter Set
- Geeignet für alle nicht saugenden Untergründe
- Enthält 3 x 20 ml Alcohol Ink (Enzian, Amethyst, Diamond), 1 x Permanent Marker, 5 x Spezialpapier DIN A6 und Anleitung
Bevor es mit dem Testen losgeht
Allgemeines über die Marabu Alkoholtinten
Die Marabu Alkohol Ink sind einzeln verpackt, wenn du also das Glück hast, alle 13 Farben zu besitzen, benötigst du etwas Zeit zum Auspacken – was die Vorfreude aber enorm steigert. Bitte beachte: die Spitzen der Flaschen müssen mit einem Reißnagel aufgestochen werden (nimm nur die Kappe ab, schraube nicht die ganze Spitze ab). Das bedeutet: wie sonst üblich, solltest du auch bei diesem Schritt Handschuhe und Schutzkleidung tragen. Lege dein Yupo-Papier am Besten auf eine andere Arbeitsfläche, denn es könnte ein paar kleine Spritzer geben. Brillenträger aufgepasst!
Um die Deckel nicht zu verwechseln ist es ratsam, vor der ersten Anwendung die Spitze eines jeden Deckels mit einem Tropfen Farbe zu markieren. Da die Deckel weiß sind, geht das hervorragend.
Die Tinten sind mit 20 ml je Flasche sehr großzügig und auch wunderbar kräftig pigmentiert. Der Extender mit ebenfalls 20 ml möchte hingegen sparsamer verwendet werden. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Kauf einer großen Flasche Isopropylalkohol, denn dieser ist für viele Techniken unabdingbar; schließlich kannst du die Alcohol Inks beliebig oft »wiederbeleben« und hierin besteht für viele der größte Spaß.
Die Vorbereitung
Gut ist es, wenn du dir vor dem Losmalen überlegst, mit welchen Farben du arbeiten möchtest. Bei einer großen Auswahl kann es schonmal unübersichtlich werden, gerade wenn es schnell gehen muss. Suche dir also deine Farben aus und stelle sie geöffnet und griffbereit auf deine Arbeitsfläche. Du kannst natürlich später noch spontan Farben hinzuholen, so geht es aber etwas zügiger.
Metallic-Farben musst du generell vor der Anwendung gut durchschütteln. Die Flaschen der Effektfarben enthalten eine kleine Kugel, die du beim Schütteln hören kannst. Bei den anderen Farben ist es auch sinnvoll, die Pigmente durch Schütteln zu lösen.
Wenn du Spezialpapier in DIN A4 hast ist es ratsam, den Bogen zu halbieren – auf kleinerem Raum lassen sich oft viel interessantere Farbspiele gestalten. Ziehe deine Schutzhandschuhe an, lege einen Haartrockner (mit Kaltstufe!) bereit und stelle sicher, dass genug Isopropylalkohol zur Hand ist.
Test 1: Marabu Alcohol Ink Farben
Ich habe für dieses Bild die Marabu Alcohol Ink in den Farbtönen Rotorange, Kirschrot, Zitron, Gold, Bronze und Braun verwendet. Um Farbverläufe zu kreieren empfehle ich dir, zuerst die Farben großzügig auf dein Papier zu tropfen. Du kannst hierbei entweder alle Bereiche mit denselben Farben bearbeiten, oder einzelne Teile in bestimmten Farben halten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Als nächstes gebe ich gerne eine großzügige Menge Isopropylalkohol auf die Farben und beginne dann mit dem Haartrockner, die Pigmente fließen zu lassen. Hierbei lassen sich dann die ersten hübschen Formen herausarbeiten. Die Marabu Farben lassen sich super bewegen, auch wenn man zwischendurch etwas extra Tinte oder Alkohol dazugibt. Das Geheimnis dieser Technik ist zum einen mit den Farben nicht zu sparsam umzugehen und zum anderen sie immer wieder mit einer Menge Alkohol zu bewegen.
Die Alkoholtinten von Marabu stechen hier besonders durch ihre starke Pigmentierung hervor; selbst mit viel Alkohol bleiben sie kraftvoll und brillant und man verliert bei wiederholtem Aktivieren der Farben viel weniger Strukturen als bei anderen Alcohol Inks. Das mag ich besonders, denn manchmal gefällt mir eine Stelle sehr gut, aber der Alkohol sucht sich seine eigenen Wege und »überschwemmt« gerne auch mal eine gelungene Fläche.
Wenn du mit dem Gesamtbild zufrieden bist, kannst du anfangen dich im Detail um einzelne Stellen zu kümmern. Ich widme mich immer wieder einem Bereich und arbeite mich so am Rand des Bildes herum.
Test 2: Marabu Alcohol Ink Metallics
Beim rot-orangenen Bild habe ich die Marabu Alcohol Ink Metallic-Gold pur aufgetragen. Die Tinte trocknet sowohl dicker als auch deckender und formt dabei tolle schimmernde Strukturen und »Adern«. Gibt man die Metallics zusammen mit den Farben und / oder Isopropylalkohol auf den Bogen, verlaufen sie hervorragend und ergeben einen dezenten, gleichmäßigen Schimmer.
Zusammen mit dem Farbton Zitron erhält man einen tollen, leuchtenden Gelbton. Wie bei vielen Herstellern, kann auch bei Marabu das Gelb ins Schmutzige gehen, mit Gold gemischt wird es aber hervorragend kräftig und mit Rotorange erhält man einen schönen Pfirsichton. Rotorange mit Bronze erinnern dabei an die schönsten Sonnenuntergänge.
Es ist immer schwierig, das Schimmern von metallischen Farben auf Fotos festzuhalten, deshalb lohnt es sich, dich selbst von den wunderschönen Ergebnissen zu überzeugen.
Feine Details lassen sich gut herausarbeiten, ohne dass sie beim Reaktivieren verloren gehen. Pur aufgetragen lässt sich Metallic-Gold für interessante Strukturen verwenden.
Test 3: Marabu Alcohol Ink Diamond Sparkle
Mein persönliches Highlight und eines der schönsten Alcohol Ink Additiven überhaupt ist die Effektfarbe Marabu Alcohol Ink Diamond Sparkle. Man denke hier an Diamanten, den Regenbogenfisch oder eine schillernde Wasseroberfläche. Je nachdem wie viel du benutzt, erhältst du unterschiedlich intensive Effekte. Zu Beginn der Arbeit gut mit Farben und Alkohol vermischt, schimmert das ganze Bild je nach Lichteinfall, sodass man den Effekt kaum bis ganz intensiv sieht.
Diamond Sparkle kann auch für einen dezenteren Effekt verwendet werden (links). Vergleich von Diamond und Metallic-Silber (rechts)
Auf einzelne Bereiche getropft wirken diese besonders beeindruckend. Je nachdem mit welchen Inks du Diamond Sparkle kombinierst, erhältst du unterschiedliche Farbergebnisse, denn die Effektfarbe passt sich hervorragend an den Hintergrund bzw. die Mischfarbe an. Wenn die Farbe einmal getrocknet ist, löst sich fast nichts von dem Glitzer ab. Die Metallics geben sogar absolut nichts von ihrem Schimmer ab! Trotzdem solltest du deine Bilder optimalerweise mit einem UV-Schutz versiegeln, damit sie nicht verblassen.
Das Effetk-Additiv Marabu Diamond Sparkle schimmert bei starkem Lichteinfall in atemberaubenden Nuancen.
Besondere Effektverzierungen
Das Schmücken von fertigen Bildern durch «Embellishing» habe ich in meinem ersten Gastbeitrag Alcohol Ink Anleitung – Grundlagen für Beginner bereits kurz beschrieben. Hierbei taucht man einen feinen Pinsel in reinen Isopropylalkohol und tupft vorsichtig auf die trockene Tinte um beispielsweise ein Tupfen- oder auch ein Linienmuster zu kreieren. Besonders raffiniert wirkt diese Technik, wenn du zum Alkohol noch einige Spritzer Diamond Sparkle hinzugibst. Wichtig hierbei ist, dass du die Mischung immer wieder durchrührst, damit sich der Glitzer nicht absetzt. So erhältst du zarte Punkte, die bei genauem Hinsehen leicht glitzern.
«Embellishing» mit Diamond Sparkle als Zusatz.
Direktvergleich von Diamond Sparkle (links) und Metallic-Farben (rechts) bei direktem Lichteinfall. In der Frontalansicht aus der Distanz ist der Schimmer nur sehr dezent zu erkennen.
Mein Schlussfazit
Insgesamt gefallen mir die Marabu Alcohol Inks sehr gut, denn sie stehen den Farben anderer Hersteller in nichts nach. Die Farben sind einzeln in vielen kräftigen Tönen verfügbar und auch als Einsteiger-Sets erhältlich. Die Marabu Alcohol Inks umfassen mehrere Gelb- und Rottöne, Blau- und Violett-Nuancen, drei Grüntöne, Braun, Schwarz, sowie die vier Effektfarben. Es sind sogar Neon-Alkoholtinten erhältlich. Der Extender ist hier meiner Ansicht nach nicht zwingend notwendig.
Im Vergleich zu den Farben anderer Hersteller lassen sich die Marabu Alcohol Ink Metallics sehr viel einfacher und auch schöner verarbeiten. Bemerkenswert ist ausserdem, dass die Metallics nicht nur wie üblicherweise in gold, silber und bronze erhältlich sind, sondern auch in metallic grün, blau, gelb und kuper.
Das absolute Highlight dieser Produktreihe ist das Diamond Sparkle Additiv. Es schimmert dezent, ist keineswegs kitschig und lässt sich erstklassig verarbeiten. Für jeden Alcohol Ink Künstler ein absolutes Must-Have!
Jennifer A. Pace
Als Musikwissenschaftlerin ist für Jennifer Pace Kunst ein Teil des täglichen Lebens; kreatives Arbeiten zählt schon immer dazu. Sei es durch die Fotografie, durch Skizzieren, Schreiben und Kalligrafie oder den Ausdruck durch abstrakte Kunst. Fluid Art ist dabei ihre aktuell liebste Form des Ausdrucks. Was in der Fotografie an Grundsätzen für Bildkomposition und das Zusammenspiel von Farben zutrifft, lässt sich auch auf abstrakte Kunst übertragen – mit dem Wegfall der Kontrolle – und das ist das Besondere daran. Auf Instagram wird die Leidenschaft für bildende Kunst ganz ungezwungen festgehalten. Zeitraffer-Videos von Alcohol Ink und Acrylic Pours sind auf YouTube zu finden.