Acrylic Pouring Dip Technik – Detaillierte Anleitung mit Bildern
In dieser Anleitung stelle ich die Acrylic Pouring Dip Technik vor. Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du diese spannende Technik anwendest und was du dabei beachten solltest. Damit das Ganze etwas anschaulicher ist, habe ich zusätzlich ein Video-Tutorial dazu erstellt.
Table of Contents
Was ist die Acrylic Pouring Dip Technik?
Die Acrylic Pouring Dip Technik ist das Eintauchen der Leinwand in angerührte Farbe, die auf einer Plastikoberfläche verteilt wurde. Empfehlenswert ist diese Technik auch zur Verwertung der übrig gebliebenen Farben nach einem oder mehreren Pourings. Du kannst mit und ohne Silikonöl in den Farben arbeiten oder auch beides gleichzeitig dafür verwenden. Alle Formate bis max. 50 x 50 cm sind mit dieser Methode gut möglich, jedoch empfiehlt sie sich eher für kleinere Leinwände. Die Dip Technik kann wegen des ähnlichen Namens leicht mit der Drip Technik verwechselt werden. Die beiden Techniken haben jedoch nicht viel gemeinsam. Die Drip Technik werden wir in einem separaten Beitrag vorstellen.
Dieses Material empfehle ich dir
- Acrylfarben
- Vinylkleber
- Floetrol
- Silikonöl
- Leinwände
- Holzspatel
- Mischbecher
- Bunsenbrenner
- Heissluftföhn
- Latex Handschuhe
- Abdeckfolie
- Auskühlgitter
Vorbereitungen für die Dip Technik
Untergrund
Beim Pouren gibt es natürlich immer Farbe, die durch das Bewegen des Bildes über den Rand tropft und auf Deiner Arbeitsfläche landet. Achte bitte immer darauf, dass du einen Malgrund hast, der wasser- bzw. farbdicht ist, da es hier schon ein wenig «messy» werden kann und die Farbe immer einen Weg findet. Je nach Größe des Bildes sollte man genügend Platz und einen wirklich wasserdichten «Unterbau» vorbereiten.
Du kannst beispielsweise große Müllsäcke oder Abdeckfolie auf Deiner Arbeitsfläche unterlegen und mit breitem Tape festkleben oder flache Kartons damit beziehen so wie in meinem Video.
Geeigneter Ort zum Trocknen der Bilder
Und natürlich brauchst du einen staubfreien Platz, an dem Dein Bild in aller Ruhe trocknen kann. Ich verwende hier gerne alte Kartons, die ich am Boden mit Zeitungspapier auslege, falls das Bild doch noch tropft. Dann stelle ich vier Becher hinein um das Bild darauf abzulegen. Der Vorteil ist, dass ich den Karton abdecken kann und das Bild somit genügend Zeit hat langsam zu trocknen. Ausgewaschene Joghurt- oder Frischkäsebecher eignen sich hier sehr gut und tun der Umwelt einen Gefallen. Du kannst hier auch sogenannte Abkühlgitter benutzen, die man aus der Küche zum Plätzchenbacken her kennt.
Anmischen der Farben
Rühre deine Farben an. Wichtig ist, dass die Konsistenz deiner Farben für die Acrylic Pouring Dip Technik eher dicker ist. Wenn die Farben zu flüssig sind vermischen sie sich zu schnell. Das führt dann zu grauen Bildern, da je nach Dip-Ergebnis die Leinwand auch mehrfach nacheinander eingetaucht werden kann. Bei zu flüssiger Konsistenz büßen die Farben hier an Intensität ein. Somit kannst Du das Bild 2- bis 3-mal nacheinander eintauchen, bis Du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Probiere dich durch und kreiere wunderbare Bilder nach deiner Fantasie.
Schritt für Schritt Anleitung für die Dip Technik
- Lege das Bild zuerst auf deinen Malgrund.
- Markiere mit einem Stift die Maße deines Bildes plus 2 bis 3 cm.
- Ziehe ggfls. Handschuhe an.
- Überziehe die Leinwand sehr dünn mit weißer angerührter Farbe
- Gieße nun die Farben so auf den Malgrund, wie du möchtest. Achte drauf, dass die Farbe den Rand und die 2 bis 3 cm Überstand mit abdecken.
- Streiche nun behutsam von innen die Flächen aus, damit die Lufteinschlüsse überall entweichen können und somit die Leinwand komplett mit Farbe bedeckt ist.
- Du könntest hier auch schon den Rand mit Farbe bedecken. Streiche dazu mit den Fingern die Ränder ab. Dieser Schritt ist jedoch nicht zwingend notwendig. Wenn du später dein Bild mit einem Rahmen versiehst kann der Rand ohne Farbe bleiben
- Ziehe oder drehe nun dein Bild heraus. Probiere hier gerne diverse Richtungen und Geschwindigkeiten aus um unterschiedliche Strukturen zu erzielen.
- Dann den Bunsenbrenner oder Heißluftfön kurz benutzen gegen die Luftbläschen und um noch mehr Zellen hervorzurufen.
- Die Ränder passend zu den Farbverläufen mit den Rändern eintauchen.
- Lege das Bild zum Trocknen ab. Achte darauf, dass auch überall Farbe auf der Leinwand ist.
Je nachdem, wie du Deine Farben auf der Maloberfläche arrangiert und verteilt hast, ergeben sich durch das Abziehen der Leinwand die wildesten Strukturen. Mit Beigabe von Silikonöl oder –spray in den Farben entstehen dann auch noch zusätzlich die wunderbaren Zellen, die das Ganze noch interessanter machen können. Weitere Beispiele siehst du am Ende des Videos.
Video Tutorial Dip Technik
Hier ist mein YouTube-Video, bei dem du siehst, wie einfach die Dip Technik ist und wie deine Bilder daraus entstehen können. Am Ende des Videos kannst Du auch noch Beispielbilder mit anderen Farbkombinationen sehen und auch eine Möglichkeit des «Leinwand auf Leinwand»-Dips.
Fazit
Die Acrylic Pouring Dip Technik ist spielend einfach und für alle geeignet. Auch Kinder können hiermit spielerisch an diese wunderbare Thematik herangeführt werden und sind leidenschaftlich mit dabei. Achtung: hier gibt es ganz klar einen Suchtfaktor, der sehr ansteckend ist weil es einfach super viel Spaß macht und du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Bei genügend Farbe und Leinwände können es plötzlich ganz schnell ganz viele Bilder werden.
Diese Technik gibt dir auch die Möglichkeit nachhaltig und umweltbewusst zu arbeiten. Farbe, die heruntergetropft ist, kannst Du hier nochmals «aufpeppen» und ein weiteres bzw. mehrere weitere Bilder erschaffen. Somit ist hier auch der Kostenfaktor bedacht, denn es bleibt nicht mehr so viel heruntergetropfte, wertvolle Farbe übrig. Somit müssen keine Farbreste übrig bleiben, die dann herumstehen und schlimmstenfalls eintrocknen. Das muss wirklich nicht sein und somit hast du eine gute Alternative, diese Farben sinnvoll zu verwerten.
Wie oben in der Einführung erwähnt, kannst du auch die Farbe auf eine Leinwand geben anstatt auf den Maluntergrund. Danach dipst du einfach eine zweite passende Leinwand drauf. Vom Ablauf her ist es das gleiche. So ist das gelb-blaue Zwillingsbild entstanden welches an eine Blumenwiese erinnert.
Ich wünsche dir viel Freude mit dieser Technik und wunderbare Dip-Bilder. Du möchtest auch noch eine andere Acrylic Pouring Technik ausprobieren? Dann solltest du im Artikel «Verschiedene Pouring Techniken erklärt» vorbeischauen.
Karin Zimmer
Karin Zimmer lebt mit Ihrem Mann und ihren vier Kindern im Raum Waiblingen, Baden-Württemberg. Schon von Kind auf ist sie handwerklich, künstlerisch und sehr naturverbunden tätig und testet bis heute gerne verschiedenste Mal- und Kreativtechniken aus. Fast 20 Jahre war Karin Zimmer bei einer Bank in der IT u.a. als Administrator und Coach tätig. Seit November 2018 widmet sie sich nun voll und ganz dem anstehenden Wildkräuter-Pädagogen Studium und ihrer Malerei. Ihre Inspiration erfährt sie im Wald und der Meditation.
Ende 2016 entdeckte sie das Acrylic Pouring auf YouTube bei Caren Goodrich und Nicki James Burch und war sofort begeistert. Seitdem ist sie passionierte Künstlerin (nicht nur im Acrylgiessen) und lässt jedes ihrer Bilder intuitiv und mit Gefühl fließen. Ihre Aufgabe sieht sie darin ihre pure Freude an den Farben und Strukturen beim Betrachter mit auszulösen und ihn auf eine geistige Reise der Vorstellung und des tiefen inneren Wohlbefindens mitzunehmen. Gerne gibt sie in privaten Coachings und neuerdings auf YouTube ihr Pouring-Wissen weiter um möglichst vielen Menschen den Zugang zu dieser Kunstart zu ermöglichen.
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