Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Resin Geoden Ei
In dieser Anleitung lüftet unsere Gastautorin Danielle Desantis das Geheimnis ihrer einmaligen Resin Geoden Eier. Sie zeigt dir in einem detailierten Tutorial Schritt für Schritt, wie sie ein funkelndes Resin Geoden Ei kreiert und welches Material du am besten dazu verwendest, damit solche Kunstwerke auch problemlos gelingen. Viel Spass beim Ausprobieren!
Table of Contents
Wie bin ich dazu gekommen Resin Geoden Eier zu kreieren?
Ich habe Kristalle und Geoden schon immer sehr bewundert und gesammelt. In den letzten Jahren habe ich gelernt, sie mit Resin Harz und Kristallen aus meiner eigenen Sammlung zu replizieren. Ich liebe es, sie in meine Kunst integrieren zu können. Ich habe es geschafft, die meisten meiner Lieblingskristalle zu imitieren, mit Ausnahme einer großen Geode.
Als ich schliesslich in einem Baumarkt auf ein grosses Plastik-Ei stieß, liess ich meine Fantasie spielen und probierte etwas ganz Neuartiges aus. Aber Achtung für alle die es nachmachen möchten: Dieses Projekt kann aufgrund der viele Arbeitsschritte mit längeren Trocknungszeiten einige Tage dauern. Die einzelnen Arbeitsschritte sind hingegen nicht sehr zeitintensiv.
Dieses Material brauchst du für ein Resin Geoden Ei
- Ei-Rohling aus Kunststoff, Styropor oder Pappe (oder ein beliebiger runder Gegenstand mit zwei Hälften)
- Wachspapier
- Schwarzes Seidenpapier
- Holografische Folie
- Sandpapier
- Mod Podge oder Elmers Glue
- Epoxidharz
- Extra starker Sekundenkleber
- Acrylfarbe schwarz und weiß
- Maya Gold
- Glas-Nuggets
- Spiegel-Granulat
- Mica Flakes
- Glitzer
- Kristall-Spitzen
- Pinsel verschiedener Dicken uns Stärken
- Heißklebepistole
- Holzspatel
- Mini Scharnier
- Nitril Handschuhe
Schritt für Schritt Anleitung Resin Geoden Ei
Vorbereitung
- Da dieses Projekt einige Tage in Anspruch nimmt, bis es fertig ist, ist es sehr hilfreich, wenn man eine kleine Box oder einen Karton verwendet, welche man mit Wachspapier auslegt. Darin kannst du das Ei lagern, bis es fertiggestellt ist. So wird das Bewegen und Verschieben des Eis einfacher, weil Wachspapier nicht an Gegenständen haftet. Ich habe immer eine Rolle Wachspapier zur Hand. Das Sandpapier brauche ich dazu, um die Oberflächen ein wenig anzuschleifen, damit das Resin bzw. die Materialien besser daran haften. Es ist generell sehr empfehlenswert, die Objekte immer zuerst ein wenig anzurauen, wenn Materialen daran kleben sollen – das Ganze hält dann einfach viel besser. Vergiss nicht, auch die Innenseite des Eis etwas anzuschleifen.
- Eines meiner Lieblingsmaterialien ist die Verwendung von Seidenpapier und Mod Podge. Damit lassen sich unglaublich tolle Texturen realisieren. Du kannst aber auch den einfachen weißen Elmer’s Kleber mit etwas Wasser vermischt verwenden. Damit kannst du praktisch denselben Effekt wie mit dem Mod Podge erzielen.
- Geoden kommen in den verschiedensten Farben und Schattierungen vor, je nachdem in welchem Gebiet sie gefunden werden. Ich habe mich bei meinem Resin Geoden Ei für schwarzes Seidenpapier entschieden, da ich den dunklen Look erzielen wollte – ähnlich der Geoden, welche man bei uns an der US-Ostküste findet. Natürlich kannst du jede beliebige Farbe von Seidenpapier verwenden, je nach Optik welche du erreichen möchtest. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Strukturieren der Ei-Aussenseiten
- Beginne damit, indem du das Seidenpapier in mehrere Stücke zerreisst, welche du anschliessend gut zusammenknüllst und zerknitterst.
- Streiche dann jede Hälfte deines Ei-Rohlings auf der Aussenseite mit Hilfe eines Pinsels mit dem Mod Podge ein. Lege dann die zerknüllten Seidenpapierstücke mit den Fingern über jede Hälfte, um dann das Papier in die gewünschte Struktur zu bringen. Die schönsten Ergebnisse erzielst du, indem du mit dem Seidenpapier zwei Lagen machst. Wenn dir die Textur noch nicht so ganz gefällt, kannst du einfach weitere Lagen mit dem Seidenpapier und dem Mod Podge aufkleben und formen, solange, bis du mit der Optik zufrieden bist.
- Am besten gehst du mit dem Seidenpapier und dem Mod Podge auch ein wenig über die Ränder der Ei-Hälften. Besonders bei Ei-Rohlingen aus Plastik ist dies zu empfehlen, da die Ränder so weniger dünn und plastischer wirken. Bei Eiern aus Styropor kannst du auch darauf verzichten, da diese bereits eine gewisse Randstärke aufweisen. Überschüssiges Seidenpapier kannst du mit einer Schere entfernen, sobald alles vollständig trocken ist.
- Für noch mehr 3D-Effekt und wenn es noch mehr nach Stein aussehen soll, mische ich aus weisser und schwarzer Acrylfarbe den gewünschten Farbton und streiche die trockenen Ei-Hälften mit einem groben Pinsel rudimentär damit ein. So wirkt das Ganze dann nochmals plastischer und du kannst den Rissen und Spalten mehr Definition verleihen. Verwende für diesen Vorgang unbedingt einen groben Pinsel, ansonsten wird zu viel Farbe aufgetragen und der Effekt kommt nicht richtig zur Geltung.
- Um dem Ei ein noch edleres Aussehen zu verpassen, habe ich zusätzlich mit einem kleinen Pinsel einige Akzente mit hochpigmentiertem Maya Gold gesetzt. Alternativ kannst du natürlich auch goldene oder silberne Acrylfarbe auftragen.
Gestalten der Ei-Innenseiten
- Wenn alles gut getrocknet ist, kannst du dich der Innenseiten des Eis zuwenden. Streiche dazu die Innenseite mit dunkler Acrylfarbe. Ich habe mich bei meinem Ei für Schwarz entschieden.
- Eine Heißklebepistole ist das wichtigste Werkzeug für den nächsten Schritt. Nehme ein kleines Stück holografische Folie und zerknittre es, so wie das Seidenpapier auf der Aussenseite. Kleide nun den Boden deiner beiden Ei-Hälften damit aus, indem du ein paar Punkte des Heissleims auf die Innenseiten aufbringst. Das muss überhaupt nicht perfekt sein – je mehr Falten und Knitter dein Stück der Holografischen Folie hat, desto besser und natürlicher sieht es aus.
- Gebe nun den Heisskleber auf die holografische Folie im Innern des Eis. Trage den Leim mit der Heissklebe-Pistole am besten möglichst ziellos und unregelmässig im Ei-Inneren auf, so erreichst du die besten Ergebnisse. Verwende reichlich Heissleim – jedoch solltest du darauf achten, dass die holografische Folie nicht vollständig mit dem Leim bedeckt ist, so dass da die Folie noch etwas durchschimmert. Dann solltest du zügig die Glas-Nuggets in das Ei streuen, bevor der Leim fest ist. Du kannst zusätzlich oder statt den Glas-Nuggets natürlich auch Spiegel-Granulat, Mica Flakes und Glitzer einstreuen und den Vorgang beliebig oft wiederholen, ganz wie du magst. Falls die Glas-Nuggets und dergleichen nicht 100%ig fest sein sollten, ist dies nicht weiter schlimm. Warum dies so ist, erfährst du in den nachfolgenden Arbeitsschritten. Auch wenn der Heisskleber Fäden gezogen haben sollte, ist dies kein Grund zur Sorge, diese werden später noch entfernt.
- Für einen besonders natürlichen Look empfehle ich dir, zusätzlich noch gezielt einige echte Kristall-Spitzen einzukleben. Hierzu verwendest du idealerweise die Heissleimpistole. Damit die Kristalle nicht verrutschen und genau so stehen wie du sie haben möchtest, solltest du sie so lange festhalten. bis der Heisskleber angetrocknet ist. Dies ist bei den meisten Heissklebern innerhalb von ca. 30 Sekunden bis einer Minute der Fall. Du kannst Glas-Kristalle oder echte Halbedelsteine verwenden. Alternativ kannst du aus Resin und entsprechenden Silikonformen auch selber Resin-Kristalle erstellen.
- Achte beim Einkleben der Kristalle darauf, dass du insbesondere an den Rändern nicht zu lange Exemplare verwendest und dass sie sich nicht in die Quere kommen, wenn du die Ei-Hälften zusammenfügst. Dies also unbedingt bei jedem einzelnen Kristall testen, ansonsten lässt sich das Ei später nicht mehr ohne weiteres schliessen, was sehr schade wäre.
- Nach dem Arrangieren des Innenlebens des Eis, kannst du mithilfe von Schere und Pinzette mit der Entfernung der Leim-Fäden beginnen, falls welche entstanden sein sollten. Achte darauf, dass keine holografische Folie an den Rändern herausragt.
Finish der Aussenseiten
- In diesem Schritt geht es darum, das Ganze mit klarem Resin zu verfestigen. Du kannst ein beliebiges Epoxidharz dafür verwenden. Wichtig ist einfach dass es sich um klares Resin handelt. Am besten verwendest du ein hochwertiges Epoxidharz. Bei günstigen Produkten kann es sein, dass sie nach der Aushärtung vergilben oder trüb werden.
- Glasklares, lösemittelfreies Epoxidharz made in Deutschland
- Sehr geringe Luftblasenbildung, Verarbeitungszeit ca. 30 Minuten
- Einfaches Mischungsverhältnis mit 2 Teilen Harz zu 1 Teil Härter
- Für die Aussenseite benötigst du eine eher kleinere Menge Harz, entsprechend der Grösse deines Eis. Das Tragen von Nitril Handschuhen ist bei diesem Schritt (wie immer beim Arbeiten mit Resin) ein absolutes Muss. Am besten trägst du zusätzlich auch einen Atemwegsschutz.
- Giesse oder tupfe etwas vom Epoxidharz über die umgedrehten Aussenseiten und reibe und drücke es mit den Fingern oder mit einem Spatel in die Struktur des Seidenpapiers ein. Achte darauf, dass alles vollständig bedeckt ist. Lasse die Hälften vollständig aushärten. ArtResin ist z.B. nach 24 Stunden vollständig ausgehärtet, bei anderen Produkten bitte die Herstellerangaben beachten.
Ei-Innenseiten mit Resin versiegeln
- Als nächstes solltest du eine gute Menge Resin anmischen. Genug, um die Innenseiten beider Hälften zu beschichten, je nach Grösse deines Eis. Besser etwas zu viel als zu wenig anmischen. Giesse nun das Resin vorsichtig und gleichmässig in einer grosszügigen Schicht über das Innenleben der beiden Ei-Hälften.
- Achte darauf, dass die Glas Nuggets mit dem Harz bedeckt sind, die Kristalle jedoch noch deutlich herausragen. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, es gilt die Devise: So viel eingiessen wie nötig, aber so wenig wie möglich. Es ist kein Weltuntergang, wenn am Schluss noch etwas Harz übrig ist und du nicht alles verwendet hast. Keinesfalls solltest du das Ei komplett mit dem Resin befüllen, sonst ist der natürliche Geoden-Effekt dahin.
- Du kannst auch nach dem Eingiessen noch etwas von den Glas-Nuggets und vor allem Glitzer einstreuen. Alternativ kannst du den Glitzer auch direkt in das klare Resin mischen. Sei aber eher sparsam mit dem Glitzer, damit nicht alle Steine und Kristalle komplett damit bedeckt werden und somit nicht mehr zur Geltung kommen. Weniger ist hier mehr!
- Am besten hältst du die Ei-Hälften bis das Resin etwas angetrocknet ist immer etwas in Bewegung damit sich in der Mitte kein «See» bilden kann. Lasse die beiden Hälften nun vollständig auszuhärten.
Kanten veredeln
- Ich benutzte Maya Gold um die Ei-Kanten zu veredeln. Natürlich kannst du den Rand auch mit goldener oder silberner Acrylfarbe bemalen.
Anbringen des Scharniers
- Ich würde sagen, dass das Anbringen des Scharniers beinahe der schwierigste Teil dieses Projekts ist. Denn für diesen Arbeitsschritt musst du das Ei in einer ungünstigen Position an Ort und Stelle halten. Ich benutze jeweils ein paar Lappen und lege ein Stück Wachspapier darüber. Ich lege das Ei oben drauf, passend zu meinen Seiten nach meinem Geschmack.
- Tupfe eine kleine Menge extra starker Sekundenkleber auf jede Seite und lege das Scharnier darauf. Wie gesagt, dieser Part erfordert etwas Geduld und Geschick, ich hatte auch schon so meine Probleme damit. Definitiv am Einfachsten ist es, wenn man ein oder zwei helfende Hände für diese Prozedur zur Verfügung hat 🙂
- Du kannst nun sobald der Sekundenkleber trocken ist, die Scharnier-Platten und über deren Ränder mit einem dünnen Pinsel zusätzlich mit einer winzigen Menge Resin bestreichen, das verleiht dem Ganzen die zusätzlich nötige Stabilität.
- Du musst dabei aber sehr vorsichtig sein, dass kein Harz in den Mechanismus gelangt, der es dem Scharnier ermöglicht, sich zu öffnen und zu schließen. Falls dies dennoch passieren sollte, kannst du mit etwas Nagellackentferner und einem Wattestäbchen den Mechanismus vom Harz säubern.
- Am besten wiederholst du diesen Arbeitsschritt nach 24 Stunden erneut – je mehr Harzschichten über dem Scharnier sind desto stabiler das Ganze. dies lohnt sich auf alle, damit du auch möglichst lange Freude an deinem Resin Geoden Ei hast.
Du bist ebenfalls den Geoden verfallen und möchtest wissen, wie man eine Resin Geode in einer freien Form erstellt? Dazu haben wir einen extra Artikel geschrieben: Anleitung für Free Form Resin Geoden. Wenn du generell mehr zu Resin Art Material wissen willst, haben wir ebenfalls einen separaten Blogbeitrag dafür.
Danielle Desantis ist eine Mixed-Media / Assemblagekünstlerin und lebt an der US-Ostküste. Geboren und aufgewachsen ist sie auf der wunderschönen Insel Long Island (New York). Da es Danielle oftmals schwerfällt stillzusitzen, hat sie ihre freie Zeit schon immer mit einem künstlerischen Hobby ausgefüllt. Neben der Kunst, ist ihre grosse Leidenschaft das Sammeln von verschiedenen, einzigartigen Objekten. Dank ihrer Neugier, probiert Danielle immer wieder Neues bei ihrer Kunst aus. Ein grosses Thema in ihrem künstlerischen Schaffen ist unter Anderem auch die Arbeit mit Resin. Die meisten ihrer Ideen sind inspiriert von Musik, Filmen und anderen Künstlern. Eine Menge von dem was Danielle macht, ist künstlerisches Experimentieren. Sie möchte dem Betrachter ihrer Kunst das Gefühl einer visuellen Reise vermitteln – eine Reise durch eine magische Schatzkiste aus Vergangenheit und Gegenwart.
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